Workshop der Fachgruppen Ortung in Dänemark

Spandauer überzeugen bei der Suche nach Verschütteten

Vom 3. bis 6. Oktober konnte die Fachgruppe Ortung zum ersten Mal an einer großangelegten Ausbildung des THW in Dänemark teilnehmen. Dabei überzeugte sie auch im direkten Vergleich mit lange bestehenden Einheiten.

Bereits Ende 2018 war beschlossen worden, dass in Spandau die zweite Bergungsgruppe 1 in eine Fachgruppe Ortung umgewandelt werden soll. Anfang diesen Jahres meldete man die noch aufzustellende Einheit zu einem Workshop für Ortungs- und Bergungsgruppen des Landesverbandes Bremen/  Niedersachsen an. Ausbildungsort sollte ein Übungsgelände des dänischen Katastrophenschutzes in Tinglev sein.

Vor rund drei Monaten erhielt das THW in Spandau dann die Grundausstattung für die Fachgruppe Ortung. Mit dem Erhalt der Ausstattung konnte die Fachausbildung und Vorbereitung auf den anstehenden Workshop beginnen. Nicht nur während der regulären Dienstabende, sondern auch bei mehreren Sonderdiensten übten die Helfer_innen den Umgang mit der neuen Ausstattung.

Am 3. Oktober war es dann endlich soweit. Die neue Einheit verlegte nach Flensburg zum Ausgangspunkt für den Workshop in Dänemark. Mit dabei waren zwei Helfer des Ortsverband Berlin Neukölln. Auch in diesem OV war die zweite B1 kurz zuvor in eine Fgr Ortung umgewandelt worden. Zusammen mit rund 150 weiteren THW‘lern und 40 Rettungshunden ging es von Flensburg aus nach Tinglev zum mehr als 130.000 m² großen Ausbildungsgelände. Zahlreiche angeschlagene, teilweise und vollständig zerstörte Gebäude boten vielfältige Möglichkeiten den Ernstfall zu üben.

(Für Interessierte, das Gelände gehört zum Beredskapsstyrelsen, das ist die Danish Emergency Management Agency!)

An sechs verschiedene Stationen erhielten die Helfer_innen Einblicke in alle Aufgabenbereiche der Fachgruppe Ortung. Insbesondere in die Arbeit mit der Teleskopkamera Searchcam 3000 unter Anleitung von Ausbildern aus dem OV Stralsund. Der Umgang mit Wärmebildkameras wurde mit Material aus Quedlinburg und Ronnenberg geübt. Das Retten aus Höhen und Tiefen wurde angeleitet von Kameraden aus dem OV Hamburg Mitte.

Außerdem wurde den Helfer_innen der neue Trupp Unbemannte Luftfahrzeuge des THW vorgestellt.

Daneben hatten die Helfer_innen der technischen Ortungsgruppen die Möglichkeit einen kurzen Einblick in die Arbeit der Hundeführer zu erhalten.

Zum Abschluss des Workshops konnten die Helfer aus Berlin den Einsatz des Horchgerätes HG6U im Trümmerfeld realitätsnah üben. Ziel war es, eine verschüttete Person (simuliert durch einen Tongeber) zu lokalisieren. Dabei überzeugte die Einheit nicht nur durch die geübte Handhabung des Gerätes sondern auch mit der Präzision der eigentlichen Ortung. Das Ortungsergebnis lag nur wenige Zentimeter neben der tatsächlichen Position. Die Ausbilder aus dem OV Ronnenberg sprachen der Einheit großes Lob aus. Man merkte der Einheit nicht an, dass sie erst seit drei Monaten besteht.

Voraussichtlich im Mai 2020 soll wieder ein entsprechender Workshop bzw. eine Übung in Tinglev und Flensburg durchgeführt werden. Dann hoffentlich mit noch mehr Ortungshelfern aus Spandau.

Text: S. Schreiber

Bilder:S. Schreiber / A. Maglic / OV Soest

Redaktion: J. Weid


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