Vetternwirtschaft der besonderen Art

Zwei Vettern führen 29 Kameraden zusammen

Der eine wohnt in Oestinghausen, Gemeinde Lippetal, Kreis Soest (NRW), der andere in Berlin. Der eine engagiert sich beim Löschzug Oestinghausen der Freiwilligen Feuerwehr Lippetal, der andere beim THW im Ortsverband Berlin Spandau. Zwei Vettern, ein gemeinsames Engagement.

Während der Soester Kirmes 2015 nahmen beide das in Angriff, was bereits seit längerem in den Köpfen spukte: Lass uns doch mal gemeinsam eine Feuerwehrbereitschaft in Berlin fahren! Gesagt, getan, und am 22.07.2016 war es dann soweit: Neun Kameraden der FF Lippetal parkten am frühen Abend ihre beiden Bullis im Ortsverband Berlin Spandau, übergaben einen prächtigen Präsentkorb voll westfälischer Spezialitäten und quartierten sich fröhlich ein. Es folgte ein gemeinsamer Abend und bereits hier waren sich alle einig: Das wird ein tolles gemeinsames Wochenende! Am nächsten Morgen, nach der ersten Dusche und einem gemeinsamen Frühstück mit den Spandauer Kameraden, wurden die Feuerwehrmänner auf die THW-Fahrzeuge aufgeteilt. Mit dabei waren auch die THW-Kameraden vom Ortsverband Berlin Steglitz-Zehlendorf. Mit einer Stärke von insgesamt 29 Feuerwehrleuten und Helfern verteilten sich die gemischten Mannschaften auf die Bereitstellungsräume im Berliner Stadtgebiet.

Berlin schien auf die Westfalen gewartet zu haben. In zahlreichen Einsätzen zeigten alle Beteiligten ihr Können und arbeiteten hervorragend zusammen. Ob das Abbinden von Öllachen nach Verkehrsunfällen, das Abpumpen von Wasserschäden oder die Rettung eines verirrten Waschbären aus einem Schornstein in Berlin-Mitte: Von 8.00 bis 18.00 Uhr fuhren, liefen, kletterten und schwammen alle Mannschaften zusammen. Besonders der fröhlich-frische Elan der westfälischen Truppe imponierte vielen THW-Helfern. So lustig und dennoch sehr professionell kann das Helfen sein!

Am Abend ging es dann noch auf eine Spandauer Bowlingbahn, und am frühen Morgen lagen die Gäste wieder  auf den Spandauer Feldbetten und fanden den verdienten Tiefschlaf.

Nach dem Frühstück reisten sie dann am Sonntag wieder ab nach Westfalen mit dem Versprechen, dass da "noch einiges an Gemeinsamkeiten" auf die Beine zu stellen sei. Spandauer THW-Kameraden nach Westfalen? Warum eigentlich nicht! 

Text & Fotos: Ulfried Walkling, BÖ


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