Vorneweg, am 4.9.2021 fuhr wieder eine Führungseinheit des THW Ortsverbandes Spandau in das Einsatzgebiet. Unter der Führung von Sebastian sind Laetizia, Henrike und Ronald dabei. Gute Fahrt und kommt gesund wieder.
Dieser Bericht soll etwas mehr Hintergrundinformation liefern und auch persönliche Eindrücke der Teilnehmer schildern, die beim ersten Einsatz dabei waren.
Das Gespräch führte ich mit Marvin und Michael.
Kurz die Fakten: Der erste Einsatz unseres Zugtrupps lief vom 27.7. bis 4.8. 2021. Der Einsatzauftrag lautete: UEAL (Untereeinsatzabschnittsleitung) Logistik Lager von Magdeburg auf dem Parkplatz Delta am Nürburgring übernehmen. Rückmarsch am 4. August. Soweit die Rahmenbedingungen.
Zu diesem Einsatz fuhren übrigens zwei Zugtrupps aus Berlin, nämlich Pankow und Spandau, die im Einsatz dann abwechselnd tätig waren.
Bei der Ankunft gegen 22.30 Uhr gab es ein herzliches Willkommen von den Magdeburgern, die Unterkünfte waren bereit und eine erste Einweisung erfolgte.
Am Mittwoch dann eine ausführliche und sehr praktische Einweisung und am Nachmittag startete die erste Schicht.
Hier ist interessant, dass dieses Logistiklager von Feuerwehr und Bundeswehr geführt und vor Ort vom THW geleitet wurde, und dabei durchaus Unterschiede im Duktus der Kommunikation und Führung erkennbar waren. So als wenn drei deutsche Dialekte aufeinander prallen. Aber mit gegenseitigem Verständnis funktionierte es.
Logistiklager klingt erstmal relativ einfach. Doch hier werden umfangreiche Verbrauchsgüter umgeschlagen, von A wie Anziehsachen zu Z wie Zange war alles da. Treibstoff, Chemikalien, Sandsäcke, Bauholz, Werkzeug, Frischwasser, Brückenteile, Dixie-Toiletten, Heizlüfter, Brückenteile, Einweggeschirr und, und, und. Und das wurde nicht nur entgegengenommen sondern auch für die Empfänger kommissioniert. Zu dieser Zeit waren übrigens noch circa 4000 Helfer im gesamten Einsatzgebiet vor Ort.
Als anschauliches Beispiel: Bei einer Beschaffungsfahrt wurden unsere Kräfte informiert, dass eine Lieferung Einmalgeschirr ausgefallen ist. Kurzer Hand wurde bei einem örtlichen Händler alles an diesen Artikeln eingekauft. Der MTW wurde bis unters Dach vollgeladen. Waren trotzdem „nur“ 3000 Sätze, also nicht einmal genug für einen Tag.
Aber es galt auch die Beschilderung der An- und Abfahrtswege zu optimieren, denn pro Tag mussten circa 30 LKW be- und entladen werden. Auch die Kennzeichnung der Lagerplätze wurde optimiert. Täglich wurden von den durchschnittlich 30 THW-Kräften auch 50 Kommissionen zusammengestellt.
Beeindruckend lief die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Ortsverbänden, wir hatten mit Kräften aus Magdeburg, Germersheim, Quedlinburg, Pankow, Donaueschingen, Friedberg und Biedenkopf zu tun. Und wir können nur sagen, die THW – Familie hat hervorragend funktioniert. Unabhängig von den Schichtzeiten packte jeder mit an, wenn es notwendig war. Aus vielen dieser Begegnungen entstanden Freundschaften die bis heute halten.
Für unsere Kräfte waren auch zwei Kleinigkeiten von Bedeutung. Einerseits wurde Klaus zum Wohlfühlbeauftragten „bestellt“, das half der ganzen Gruppe. Und jeden Abend gab es einen runden Tisch an dem der Tag aufgearbeitet wurde. Gekrönt von der abschließenden Dusche :-).
Bei verschiedenen Versorgungsfahrten konnten wir sehen, wie überwältigend die Solidarität in der Bevölkerung war und wie grenzenlos die Spendenbereitschaft. Aber auch einfach nur Teilen und gegenseitig helfen war beeindruckend. Da kann man nur den Hut ziehen und sich tief verneigen.
Am 4. August wurde dann die Einsatzstelle an den OV Schopfheim übergeben.
Nochmals danke an Klaus, Marvin, Michael und Sean.
Für Marvin war es übrigens ein besonderes de-ja-vue, denn vor vielen, vielen Jahren wurde er zur Fachkraft für Lagerlogistik ausgebildet, erstaunlich wieviel Wissen noch vorhanden war !
Hier in Berlin endete der Einsatz mit einem gemeinsamen Mittagessen am 5. August, dabei konnte diese spannende Zeit nochmals Revue passieren.
Text: J. Weid
Bilder: THW und Marvin
