Baumkronensprengung in Berlin-Reinickendorf

Fachgruppe Sprengen läßt es krachen

Die Fachgruppe Sprengen des OV Spandau hat mal wieder Thors Hammer schwingen lassen. Im Rahmen eines Amtshilfeersuchen der Berliner Forsten konnte, mit Unterstützung von Sprengberechtigten aus den Berliner OVs Reinickendorf, Tempelhof- Schöneberg, Neukölln, dem OV Halle (Saale) aus Sachsen- Anhalt sowie dem Berliner Polizeiabschnitt 1 und Mitarbeitern der Berliner Forsten, eine wirklich beeindruckende Sprengübung im Tegeler Forst an der Konradshöher Straße durchgeführt werden.

Die Beseitigung der Baumkronen an der Straße war im Rahmen der Wegesicherung notwendig geworden, das Abtragen oder eine Fällung wäre zu aufwendig geworden. Einsatzleiter Michel Baar, Gruppenführer der Spandauer FG Sprengen, war mit den ersten Helfern bereits um 06:45 Uhr bei typischem Aprilwetter im Dienst, um die erste von drei Baumkronen für die Sprengung vorzubereiten. Die rd. 30 Meter hohe Rotbuche mit ihren fünf Teilstämmen wurde zuerst mit Bohrlöchern für den Sprengstoff versehen. Hierbei unterstützten die Berliner Forsten die Arbeiten in luftiger Höhe mit ihrer hydraulischen LKW- Hubarbeitsbühne. Die fünf Stämme mit ihren Durchmessern von rd. 25 bis 55 cm wurden insgesamt mit rd. 2,5 kg gelatinösem Gesteinssprengstoff gespickt und anschließend mit einer Sprengschnur miteinander verbunden, so dass eine Kettensprengung aller Stämme gewährleistet wurde. Vorrangiges Ziel der Übung war die Planung und Durchführung verschiedener Sprengverfahren (Bohrlochladungen, Sprengschnittverfahren). Gegen 13:10 Uhr war es dann soweit. Nach der Vollsperrung der nahe liegenden Straße durch Berliner Polizei und THW, sowie nach der vollständigen Räumung und anschließender Sperrung des Sprenggebietes durch die Kameraden des THW und den Mitarbeitern der Berliner Forsten ertönten die Signaltöne. Durch ein Megaphon wurde nach dem letzten Hornsignal die Sprengung unmittelbar angekündigt: „3- 2- 1- Sprengung“. Die Wucht der Druckwelle und der Knall waren enorm, und nachdem die Rauchwolke sich verzogen hatte war das Ausmaß der berechneten Sprengung sichtbar: Exakt wie mit einem Skalpell waren alle fünf Stämme des Baumes sauber und auf gleicher Höhe vom gemeinsamen Stamm getrennt worden. Eine Leistung, die wirklich beeindruckt. Durch die Sprengung erhalten die verbleibenden Baumstümpfe eine natürliche Optik wie nach einem Blitzschlag und bieten dann einen natürlichen Lebensraum für Kleinvieh, was dann natürlich wieder die Naturschutzbehörde erfreut. Anschließend wurden gegen 16:00 Uhr zwei weitere Baumkronen (eine rd. 30 Meter hohe Rotbuche mit einem Stammdurchmesser von rd. 65 cm, sowie eine Kiefer mit einem Stammdurchmesser von rd. 28 cm) nach der gleichen Vorgehensweise in unmittelbarer Nähe gesprengt. Gegen 19:00 Uhr wurde die Übung dann ohne Schäden und Verlust beendet.

Fazit: Es ist bemerkenswert, wie umsichtig und exakt die Sprengung geplant, vorbereitet und erfolgreich durchgeführt wurde. Weiter so!

Text & Fotos: Ulfried Walkling (BÖ)